4 Fragen an Satoshi Sugimoto

Datum

06/04/22

Satoshi Sugimoto ist Director External Communications von Novartis in der Schweiz, wo er die Kommunikation zu externen Anspruchsgruppen verantwortet. In den «4 Fragen an» gibt er Einblick, weshalb ihn die Arbeit jeden Tag begeistert. Und er erklärt, weshalb eine «Black Box» und «Vertrauen» in der pharmazeutischen Industrie Schnittstellen haben.

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Was fasziniert Sie an Ihrer Arbeit?

Mich begeistert die vielfältige Arbeit innerhalb der Branche: Gesundheit betrifft uns alle und ist daher von grosser Relevanz. Entwicklungen in der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft prägen diesen Bereich stark, was die Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend macht. Besonders faszinierend ist für mich zudem die Möglichkeit, die Kommunikation in einem weltweit führenden Gesundheitsunternehmen mitgestalten zu dürfen, das sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen zu einem längeren und besseren Leben zu verhelfen.

Was ist das Geheimnis erfolgreicher Pharmakommunikation respektive Kommunikation im Gesundheitswesen?

Im Mittelpunkt einer erfolgreichen Pharmakommunikation stehen die Patientinnen und Patienten und ihre Bedürfnisse. Entscheidend ist es, diese gut zu verstehen. Die Kommunikation sollte zudem eine menschliche Note haben und zielgruppengerecht ausgestaltet sein, beispielsweise was die Verständlichkeit wissenschaftlich und medizinisch komplexer Sachverhalte für Laien betrifft. Zudem muss die Kommunikation faktenbasiert und ausgewogen sein, um das Vertrauen der Zielgruppen zu gewinnen.

«Die Verständlichkeit von wissenschaftlich und medizinisch komplexen Sachverhalten muss zielgruppenspezifisch für Laien sowie Experten aufbereitet werden.»

Durch Covid-19 rückte die Gesundheit und das Gesundheitswesen ins Zentrum: Welche Herausforderungen oder Opportunitäten haben sich dadurch in der Kommunikation ergeben?

Durch die Pandemie ist das öffentliche und mediale Interesse an der pharmazeutischen Industrie stark angestiegen. Diesbezügliche Informationen stiessen auf grosses Interesse und wurden gerne von den Medien aufgenommen. Dadurch war es möglich, in diesem konkreten Zusammenhang die Bedeutung und Leistung der pharmazeutischen Industrie für Patientinnen und Patienten in aller Welt aufzuzeigen. Gleichzeitig hat der Fokus auf die Pandemie aber auch dazu geführt, dass andere wichtige Gesundheitsthemen stark in den Hintergrund rückten und weniger Beachtung fanden.

In welchem Bereich der Kommunikation hat die Pharmaindustrie respektive das Gesundheitswesen Handlungsbedarf?

In der öffentlichen Diskussion rund um das Gesundheitswesen stehen oft die Kosten und weniger der Patientennutzen im Fokus. Es ist an uns, noch stärker aufzuzeigen, welchen Beitrag unsere Therapien für ein längeres und besseres Leben der Menschen leisten und was der wirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen daraus ist. Zudem müssen wir auch das Vertrauen der Bevölkerung in die pharmazeutische Industrie festigen, denn für viele Menschen ist unsere Industrie eine «Black Box».

«Die pharmazeutische Industrie ist für viele eine «Black Box». Deshalb müssen wir unseren Nutzen klarer aufzeigen und das Vertrauen in die Industrie festigen.»

Mit dem Novartis Pavillon, den wir dieses Frühjahr eröffnen, wollen wir dazu beitragen, den Dialog mit der Bevölkerung zu verstärken. Der Novartis Pavillon soll ein Ort des Lernens, des Wissens und des Austauschs werden. Mit der darin enthaltenen multimedialen Ausstellung «Wonders of Medicine» wollen wir zudem die Welt der Wissenschaft und der Medizin dem breiten Publikum näherbringen.

Über die Interviewserie «4 Fragen an … »
In der Farner Interviewserie «4 Fragen an …» beantworten Kommunikationsprofis aus der Gesundheitsbranche aus ihrer persönlichen Sicht Fragen zur Kommunikation. Sie sagen, wie sie in einem komplexen Umfeld erfolgreich kommunizieren, Herausforderungen meistern oder welche Faktoren in Zukunft erfolgskritisch sein werden für eine wirkungsvolle Kommunikation. Mehr erfahren unter Healthcare Communication